Das Theaterkollektiv Zwiebelfisch gründete sich im Oktober 2020. Ein Thema für den literarisch-theatralischen Spaziergang war ziemlich schnell gefunden – der Spaziergang sollte unter dem Motto ‘Letschti Rondi’ bzw. ‘Letzte Runde’, ‘Dernière Partie’, ‘Ultimo Giro’, ‘Davosa Runda’ stattfinden. Das Kollektiv machte eine Ausschreibung und bis Januar 2021 wurden 11 Texte eingereicht. Soweit hätte das Projekt gut starten können, allerdings gestaltete sich der Anfang schwierig, da die Regelung des BAG besagte, dass Treffen von Gruppen mit mehr als 5 Personen verboten seien. Die Gruppe versuchte trotzdem mit dem Projekt zu starten, indem Treffen via Zoom veranstaltet wurden, sich alle die Texte zu Hause selbst anschauten, auf einem Google Drive Dokument notierten, bei welchen Texten sie Interesse hätten, dazu eine Szene zu gestalten und welche Ideen ihnen beim Durchlesen gekommen waren. Im Nachhinein betrachtet erschwerte dieses Vorgehen den kreativen Prozess sehr, es wurden zwar Ideen zusammengetragen, richtig weiterentwickeln konnten wir sie allerdings nicht. Auch für die Gruppenmentalität und -dynamik war diese erste Phase eher schwierig. Das Kollektiv beschloss irgendwann sich in Kleingruppen zu treffen und an den jeweiligen Texten zu arbeiten, was die Arbeit bereits erleichterte, Entscheide, die das gesamte Projekt betrafen mussten aber weiterhin via Online-Meeting besprochen werden.
Die Freude war gross, als endlich Gesamtproben möglich waren, allerdings hatte sich die Corona-Situation noch nicht soweit entspannt, dass die geplanten Aufführungen Ende Mai möglich gewesen wären. Die Theatergruppe entschied deshalb, das Projekt in den Herbst zu verschieben, was dann tatsächlich auch geklappt hat.
Die zusätzliche Probezeit hatte den Vorteil, dass gewisse Szenen sich über längere Zeit entwickeln konnten und wir mehrere Varianten für das Gesamtkonzept ausprobieren konnten. Auf der anderen Seite waren die Proben während des Sommers durch Ferienabwesenheiten oft nur von einem Teil der Gruppe besucht, so dass wir Szenen in denen viele Schauspieler*innen beteiligt waren, nur sehr selten in der richtigen Besetzung proben konnten. Nichtsdestotrotz sind wir mit dem Endprodukt sehr zufrieden. Wir konnten Ende September/Anfang Oktober vier Mal vor zahlreichen Zuschauer*innen auftreten und die Aufführungen waren ein voller Erfolg.